Status: Dieses Projekt ist beendet (2012-2014)
Kontakt: Urban Agriculture Basel; kontakt@urbanagriculturebasel.ch
Auf Bäumen wächst zwar kein Geld, aber Essen…
Neben Hochzuchtklassikern wie Äpfel- oder Birnenbäumen gibt es eine unzählige Menge an Bäumen und Sträuchern, die einen wesentlichen Teil der Nahrungsmittelproduktion übernehmen können. Ob nun japanische Herznuss, Beerenmarmelade von der Herbstölweide, Bohnen (!) des sibirischen Bohnenstrauches, Lindenblätter für den Salat, oder gar Fichtenrinde als Nudelersatzt: all diese Köstlichkeiten werden uns von Bäumen und Sträuchern geschenkt, sofern wir sie anflanzen. Zusammen bilden sie einen sogennanten Waldgarten.
Besser, als Salatköpfe zu stecken.
Gegenüber der herkömmlichen Gartentradition bietet ein Waldgarten drei wichtige Vorteile. Erstens: drastische Reduktion des Arbeitsaufwandes. Da die meisten Sträucher auf ungepflügtem Boden nur einmal gepflanzt werden müssen, fällt järhliches sähen, jäten und umgraben weg – was auch Pflanzen und Tiere schont. Zweitens: erhöhte Biodiversität auf kleinem Raum, insbesondere Vögel wissen dieses Angebot zu schätzen: Ein Waldgarten sammelt viel mehr Arten auf dem gleichen Raum und ist dadurch weniger empfindlich auf altbekannte Schädlinge (Blattläuse u.a.). Drittens bildet dieser Garten eine alljährlich optimale Vegetation, welche ihr eingenes Mikroklima schafft, und damit weniger anfällig auf Witterungen (Frost, Dürre) ist.
Wald in der Stadt?
Besonders in der Stadt können Arten aus diesem Garten extrem nützlich sein: etwa in einem kahlen Hinterhof, wo der Mangel an Licht keine Tomaten zulässt und Blattläuse zu jährlichen Vergiftungsoperationen in grossen Stil zwingen, wächst die Ölweide Elaeagnus x ebbingei problemlos und bietet neben Unterschlupf für Insektenjäger auch vitaminreiche Beeren, Stickstoff für den danebenstehenden Nussbaum und Holz fürs Grillieren im Sommer.
Klingt alles super – wo bleiben also die Ölweiden?
Zwei Haupthindernisse stehen im Weg zur Massenanpflanzung. Der Mangel an Information (botanische Kenntnisse) und die Schwierigkeit, sich die relativ unbekannten Sorten anzuschaffen. Auch wer bereits weiss, wie gut die Ölweidenbeeren schmecken, kann diese im Baumarkt noch lange suchen…
Daher gab es 2012-2014 es jetzt eine bescheidene Schaubaumschule im Gemeinschaftsgarten Landhof, mit den zwei Hauptzielen allen Interessenten wichtige Informationen (Haupterkennungsmerkmale, Biologie) über die Sorten weiterzugeben und gleichzeitig die Pflanzen zu vermehren und zu verteilen. Besonders geeignet hierfür sind circa zehn verschiedene Sorten, darunter ein Vertreter aus jeder für den Waldgarten relevanten Gruppe (Früchte, Nüsse, Gemüseproduzent, Stickstofffixierer, Windschutz, Ökosystemunterstützung). Dabei ist unsere Liste jedoch längst nicht abgeschlossen und gute Ideen sind herzlich willkommen.
Ein Waldgarten sammelt viel mehr Arten auf dem gleichen Raum und ist dadurch weniger empfindlich Schädlinge
Liste der Pflanzenarten in Waldgarten-Baumschule Landhof
Elaeagnus x ebbingei (Ölweiden)
Caragana arborescens (Sibirischer Erbsenstrauch)
Castanea sativa (Esskastanien, Maroni)
Diospyros kaki (Kaki)
Juglans ailantifolia var. cordiformis (Japanische Herznuss)
Malus domestica (Apfelbaum)
Prunus dulcis (Mandelbaum)
Quercus pubescens (Flaumeiche)
Tilia platiphyllos (Sommerlinde)
Das Projekt #034 // Waldgarten in der Stadt: Eine Schaubaumschule trug massgeblich zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDG's) bei. UAB ist Trägerverein der Plattform Agenda 2030.
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