- für saubere Luft, Sicherheit und Lebensqualität
Die Interessens-Gruppe Grünes St. Johann, Verein HALLO JOHANN, Lokal-gruppe von Basel 2030 möchte mit dieser Petition den Regierungsrat Basel dazu bewegen, das St. Johann Quartier nachhaltig aufzuwerten und dadurch die oben genannten Ziele zu erreichen.
Mit der Petition #Grüne Boulevards und grüne Plätze fürs St. Johann - für saubere Luft, Sicherheit und Lebensqualität, die die IG Grünes St. Johann, Verein HALLO JOHANN am 6. März lanciert hat, fordern sie den Regierungsrat auf, ihre bisherige Verkehrspolitik zu ändern zugunsten einer Begrünung der Quartiere und einer Verkehrsberuhigung der betroffenen Strassen und Plätze.
Die Abstimmung zur Klimagerechtigkeitsinitiative Basel 2030 hat gezeigt, dass der Wille zur Veränderung für mehr Klimaschutz in der Basler Bevölkerung sehr gross ist. Der Sommer 2022 hat erneut deutlich gemacht, wie wichtig wirksame Massnahmen zur sommerlichen Hitzereduktion sind. Die Begrünung und Entsiegelung möglichst grosser asphaltierten Flächen bringt eine Erhöhung der Lebensqualität der Quartierbewohner:innen. Zusätzlich profitiert die Biodiversität im städtischen Raum von Begrünung. Die Luftqualitätsdaten von 2022 zeigen, dass die Belastung der Quartiere durch Schadstoffe wie Ozon und Feinstaub eine akute Gesundheitsgefahr für die Bewohner:innen darstellt.
Weniger Durchgangsverkehr und mehr Begrünung schaffen saubere Luft zum Atmen. Rund 30% aller CO2 Emissionen sind durch den Verkehr verursacht. Mehr ÖV, Velo- und Fussverkehr ist der grösste Hebel für klimafreundliche und gesunde Mobilität.
Diese Petition ergänzt die Petition Basel St Johann begrünt, klimafreundlich und lebenswert, in der primär die Umsetzung von drei Superblocks, jedoch auch die weitere Begrünung des Quartiers gefordert wurden. Die Petition war erfolgreich und der Grosse Rat hat sie am 18.01.2023 an den Regierungsrat überwiesen.
In dieser neuen Petition wird gefordert:
Fünf neue grüne Boulevards
Die Mülhauserstrasse wird zum begrünten und verkehrsberuhigten Boulevard, der für Anwohner und Zulieferer zugänglich bleibt, aber für den Durchgangsverkehr gesperrt wird. Die Velo-Strasse bleibt bestehen und wird noch attraktiver als Verbindung zwischen den Quartieren.
Die Elsässerstrasse wird vom Durchgangsverkehr entlastet und auf den Tramverkehr fokussiert.
Die Vogesenstrasse wird maximal begrünt, indem Parkplätze wo immer möglich in Grünflächen umgewandelt werden.
Die Lothringerstrasse wird zur begrünten Veloroute, welche das Quartier mit der Innenstadt verbindet.
Die Metzerstrasse wird zu einem grünen Boulevard umgestaltet, indem die Verkehrsfläche reduziert und die Grün-, Gehweg- und Velofläche vergrössert wird.
Fünf neue grüne Plätze/Pärke
Am Ende der Mühlhauserstrasse schafft der «Rhypark» zwischen Volta Schulhaus und Rheinufer eine zusätzliche grüne Insel und Bewegungsraum für die Schüler:innen.
Die Einfahrt in die Wasserstrasse ist nur noch für Anwohner:innen, Anlieferungen sowie Besucher öffentlicher Parkings erlaubt. Die Strasse wird zur echten Begegnungszone mit Pflanztrögen und Bänken und macht den Schulweg für die Kinder sicherer.
Am Ende der Vogesenstrasse zum Volta-Bahnhof hin wird die Strasse entsiegelt und ein kleiner Park geschaffen.
An der Kreuzung Mühlhauser-/Vogesenstrasse entsteht der «Mülhauserplatz», ein Ort der Begegnung.
An der Kreuzung Mühlhauser-/Davidsbodenstrasse entsteht der «Davidsbodenplatz», ebenfalls ein Ort der Begegnung. Die Davidsbodenstrasse wird zwischen Mülhauserstrasse und Landskronstrasse für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Begründung
Gerechte Verteilung des Strassenraums für Begrünung und Leben:
Mit einem Anteil von Grün- und Erholungsflächen an der Gesamtfläche von 12.6 % (2018) bildet Basel das Schlusslicht unter den grösseren Schweizer Städten. Die Verkehrsflächen bieten in Basel-Stadt das grösste Potenzial für Begrünung. Vergleicht man den Flächenbedarf pro Person und Verkehrsmittel, beansprucht das Auto heute am meisten Platz. Dies ist eine ungerechte Aufteilung des Strassenraums, da in Basel nur jeder dritte Einwohner noch ein eigenes Auto besitzt.
Strassennetzhierarchie auf die Menschen fokussieren:
Die heutige Ausrichtung auf den automobilen Verkehr muss reduziert werden. Die Hauptsammelstrassen wie die Elsässer- und Metzerstrasse oder die Ausweichroute, Mülhauserstrasse, sollen auf den Tram- und Busverkehr bzw. den Fuss-/Fahrrad-Verkehr fokussiert werden.
Der automobile Individualverkehr konzentriert sich auf die Ringstrassen.
Luftqualität verbessern:
Gesunde Luft ist ein wichtiger Lebensqualitätsfaktor für alle Menschen in Basel und ein zentrales Menschenrecht. Wir fordern minimal die Einhaltung aller Luftschadstoff-Grenzwerte an jedem Tag im Jahr.
Abkühlung und Gesundheitsförderung:
Die Kühlung in heissen Sommermonaten ist dringend zu fördern. Büsche und Bäume können Starkregen sowie Hitzeperioden besser auffangen als Asphalt und führen insgesamt zu einem besseren Stadtklima und besserer Luft.
Vernetzung der Biodiversitätsflächen:
Die Umnutzung der Verkehrsflächen erlaubt die Vernetzung der Grünflächen des Kannenfeld-, St. Johanns-, Novartis- und Tschudi-Parks.
Grünflächen können in Form von Beeten, Hochbeeten, Blühstreifen und Sträuchern angelegt werden. Ganz konkret schlagen wir die Begrünung der Strassen mit mindestens einseitigen Baumreihen vor.
Verkehrsgeschwindigkeit drosseln:
Um die Lebensqualität und Sicherheit zu erhöhen, wird die Verkehrsgeschwindigkeit auf allen Strassen im St. Johann auf maximal 30 km/h festgelegt und an Brennpunkten überwacht.
Parkingflächen minimieren, neue Parkingstrategien entwickeln: Das Parkieren auf den Strassen soll deutlich reduziert werden. Bestehende Parkhäuser sollen auch nachts und durch neue Vermietungskonzepte und Anpassung der Parkgebühren optimal genutzt werden.
Wo Aussenparkplätze erhalten bleiben müssen, z.B. für Rollstuhlfahrer oder Anlieferungen, sollen diese Flächen im Sinne der “Schwammstadt Basel” entsiegelt werden.
Subventionen von Parkgebühren sollen abgeschafft und Kostenwahrheit geschaffen werden.
Gezielte Veloförderung: Die nachhaltige und gesundheitsfördernde Mobilität wird gestärkt mit zweckdienlichen Fahrradabstellplätzen im öffentlichen Raum, insbesondere auch für Lastenräder oder Velos mit Anhänger.
Attraktive Velorouten verbinden die Quartiere untereinander sowie die Innenstadt mit den Quartieren. Velowege werden wo immer möglich vom Autoverkehr separiert.
Massiver Ausbau der Sharing-Angebote (Velo und Autos):
Dies, um den derzeitigen Autofahrern eine attraktive Alternative zu geben. Sharing wird aktiv den derzeitigen Anwohner Parkkarten-Besitzern angeboten.
Stärkung des lokalen Gewerbes:
Die Stärkung des Velo-ÖV- und Fussverkehrs führt zu einer Erhöhung der Einkäufe in Quartierläden, mehr Geschäften und insgesamt zu einer wirtschaftlichen Belebung des Quartiers, was durch die Entwicklung in vielen Städten belegt ist.
Aufbau einer nachhaltigen Quartierlogistik:
Bündelung von Anlieferungen an zentralen Punkten für Gewerbe und Bevölkerung.
Jetzt ist die Zeit, die Verkehrspolitik auf Lebensqualität, saubere Luft, Biodiversität und Klimaschutz für die Menschen im Quartier auszurichten.
Unterschreibe daher ihre Petition! Vielen Damk für deine Unterstützung.
Weiterführende Infos:
Jetzt UAB Mitglied werden, unser Engagement unterstützen und in unseren Projekten mitwirken. Wir freuen uns auf dich!
Comments